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Aufklärung



Was ist die Aufklärung?

Die Aufklärung ist eine europaweite Epoche, die sich grob im 18. Jahrhundert einordnen lässt.
Sie wird unterteilt in frühe Aufklärung (1680-1740), mittlere Aufklärung (1740-1780) und späte Aufklärung (1780-1795), wobei verschiedene Strömungen parallel liefen, u.a. Sturm & Drang und die Anfänge der Klassik.
Grundstein für die Idee der Aufklärung legte der französische Philosoph René Descartes (1596-1650) mit seiner Theorie des Rationalismus (lat. Ratio: Vernunft, Verstand). Der bekannteste Satz von Descartes ist dabei wohl „cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“). Somit war die Epoche der Aufklärung überwiegend durch die Vernunft geprägt und das Gefühl stand im Hintergrund.

Was waren die Ziele der Aufklärung?

Die Aufklärung kritisierte dabei stark den Adel und die Kirche als Institution.
Ziele waren die Emanzipation des Einzelnen, sprich das eigenständige Handeln und Denken, das Durchsetzen von Bürger- und Menschenrechten, sowie die religiöse Toleranz gegenüber anderen. Zudem ist wichtig zu sagen, dass sie nicht zwangsläufig eine Veränderung der Welt an sich bewirken wollten, sondern nur die Gesellschaft dazu auffordern wollten, zu hinterfragen und nach eigenen Wahrheiten zu suchen.

 Historischer Hintergrund

Im 17. Jahrhundert herrschte in Europa der Absolutismus und es gab viele Fürsten und Könige, da nach dem Dreißigjährigen Krieg zu Beginn des 17. Jahrhunderts das Deutsche Reich in viele kleine Fürstentümer aufgesplittert worden war. Viele Fürsten lebten sehr luxuriös und ihr teures Hofleben musste von den untergebenen Bauern durch hohe Steuern und Abgaben an ihre Grundherren getragen werden.
Die Kirchen predigten dem einfachen Volk, dass dies ihr von Gott gewolltes Schicksal sei. Aberglaube war in allen Teilen der Bevölkerung weit verbreitet. Die Theologie war noch immer die führende Wissenschaft, die die öffentlichen Diskussionen bestimmte. Doch die Teilung der Kirche Anfang des 17. Jahrhunderts führte dazu, dass all das infrage gestellt werden musste, und somit auch, ob es das Schicksal der Armen war arm zu sein. Auch war ein unbedingter Fortschrittsglaube erwacht.

Literatur:
  • Benutzte Literaturformen:
- bürgerliches Trauerspiel (Drama), welches dazu dienen sollte, dass der Leser oder Zuschauer etwas lernte und dabei erzogen wurde.
 
- Fabeln: Andere, sehr beliebte Dichtungsformen der Aufklärung waren lehrhafte, erzählende Kleinformen wie Epigramme, Idyllen, Dialoge, Briefe, Gedichte und vor allem auch Fabeln.
Fabeln eigneten sich wegen ihrer lehrhaften, moralischen Botschaft sehr gut, die Leser zu erziehen.
 
- Roman, in dem man sich in seiner erzählerischen Breite gut die immer komplizierter werdende Welt erklären und die Innenansicht der immer individueller oder persönlich werdenden Helden beschreiben konnte.
  • Motive:
Gesellschaft: Das ist das hier zu motivierende Medium, wobei hier nicht die Regeln der Gesellschaft, sondern deren Denkweise kritisiert wird und gerade die Bürger zum Hinterfragen angeregt werden sollen.

Religion: Hier wird die Kirche als Institution kritisiert. Das heißt, dass nicht die Bibel und das Christentum kritisiert werden, sondern das, was die Kirche vom Volk verlangt unter den Namen Gottes.
 
Humanität: Hier wird zur (religiösen) Toleranz aufgerufen und zum Handeln nach eigenem Gewissen.
 
Vernunft: Konflikte und Problemsituationen werden mit Vernunft statt Gefühl geklärt, da die Aufklärung an die Vernunft des Individuums appelliert.
 
Natur: Als Quelle des Wissens und der Überlegenheit. 


  • Sprache: 
     
    Die Forderungen wurden durch die Dichter literarisch aufgearbeitet. Da sie die breite Masse, also das Bürgertum, erreichen wollten, schrieben sie in einer Sprache, die leicht zu verstehen war (bürgerliche Sprache). Zudem wurden wenig Sinnesausdrücke benutzt, da diese etwas emotionales darstellen und das Gefühl in der Aufklärung der Vernunft unterlag.


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